So macht gemeinsames Singen Spaß

Der Kinderchor
Der Kinderchor
180 Kinder der Maîtrise vocale begeisterten beim Adventssingen in der Lahrer Stiftskirche das Publikum

Von der BZ Mitarbeiterin Juliana Eiland-Jung

LAHR. Dieses Jahr hatten die Kinder der Maîtrise vocale beim Adventssingen wirklich den Turbo eingeschaltet: Sie sangen so flott, dass die Eltern manchmal gar nicht mitkamen. Gut, dass das Vororchester der Musikschule und die Bläser des Kippenheimer Posaunenchores wie immer dabei waren, um zwischen Chorraum und Kirchenschiff musikalisch zu vermitteln.

Der Singchor in der Stiftskirche

Schön war es wieder, der Fixpunkt im Advent für singbegeisterte Kinder der Lahrer Grundschulen und ihre Eltern. Fröhlich und laut, denn die Kinder singen aus voller Kehle und man merkt ihnen an, dass sie Spaß am Singen und an den Gesten haben, und dass es ihnen genauso viel Freude macht, das in den vergangenen Wochen Gelernte in der vollen Kirche zu präsentieren.

Mit zur Freude der Kinder trägt bei, dass die Eltern, Großeltern und Geschwister mitsingen, und dass Hermann Feist, Dirigent und manchmal auch Dompteur des 180 Kinder umfassenden Chores an diesem Abend, immer wieder mit kleinen Anspielungen auf die musikalischen oder koordinatorischen Probleme der Erwachsenen hinweist. Hermann Feist ist musikalisch der Verbündete der Kinder, der die Erwachsenen mit allen Mitteln zum Singen überredet. „Nehmen Sie die Liedblätter mit nach Hause, singen Sie zu Hause“ , wirbt er ungeniert, und lässt das „Gloria“ so lange singen, dass es „hoffentlich“ als Ohrwurm mit auf den Heimweg genommen wird.

Von Aufregung und Anspannung ist an diesem Abend nur wenig zu spüren. Es geht auch nicht um Perfektion, sondern um die Freude am Musizieren — und nicht zuletzt um die frohe Botschaft von Weihnachten.

Pfarrer Thomas Abraham hatte genau die richtige Geschichte dazu ausgesucht. Wie die Tiere sich alle drängen, im Christkindlein-Stall dabei sein zu dürfen, und dann ausgerechnet Ochs und Esel von den Engeln ausgewählt werden, deren beste Eigenschaften nicht Kraft und nicht Anmut, sondern Demut und Geduld sind.

Mit Ignaz Pleyels „Rondo für Streichorchester“ und Franz Schuberts „Wiegenlied“ verschaffte das Vororchester der städtischen Musikschule den Sängerinnen und Sängern kleine Verschnaufpausen. Die jungen Streicher hatten sich gut vorbereitet, und sowohl solistisch wie auch als Begleitorchester für einige Lieder verlieh das Orchester dem Konzert einen festlichen Rahmen.

Auch die Bläser des Kippenheimer Posaunenchores waren nicht nur als klangkräftige Begleitung gekommen, sondern trugen mit zwei brillant vorgetragenen Stücken aus Mozarts Londoner Skizzenbuch zum Programm bei.

Nach rund einer Stunde, nach „Gatatumba“ und „Kommet, ihr Hirten“ , „Stern über Bethlehem“ und einem — versuchten — „Quodlibet“ ging es dann wieder nach Hause. Und viele Familien hörten auf den Dirigenten Hermann Feist: Sie nahmen das Liedblatt mit, um zu Hause weiter zu singen.


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