Im September 1950 wurde von Herrn Ewald Busse und Herrn Pfarrer Henschke der Gedanke geboren, in Kippenheim einen Posaunenchor zu gründen. Herr Busse war bereits etliche Jahre Bläser und Pfarrer Henschke hatte noch bei Posaunengeneral Pastor D. Johannes Kuhlo in Bethel das Blasen gelernt. Es musste zunächst Geld für die Instrumente besorgt und junge Männer für das Blasen gewonnen werden. Im Januar 1951 konnten die Proben beginnen. Nach nur 6 Monaten Zeit des Übens spielte der Chor erstmals am 29. Juli 1951 im Gottesdienst zum Ausgang das Lied „Gott ist die Liebe“. Aus diesem Anlass gab der Pfarrer der Gemeinde bekannt: „Der Posaunenchor hat sein Wirken ganz allein in den Dienst des Herrn und der Erbauung seiner Gemeinde gestellt. Aus dieser Haltung will sein Blasen ein ehrfürchtiger Ausdruck des Betens und Lobens der ganzen Gemeinde sein. Er will uns mit festlicher Freude erfüllen und die Ehre Gottes rühmen. Dazu wünschen wir all seinen Gliedern den Segen Gottes, dem sie dienen.“
Der Chor zählte bereits acht Mitglieder. In der Folgezeit mussten weitere Instrumente und Notenbücher beschafft werden. Diese wurden teils von den Bläsern selbst, durch private Spenden und durch Kollekten finanziert. Mittels einer „einmaligen Beutelsammlung“ konnte ein Helikon angeschafft werden. Schon bald war das Wirken des Chors nicht mehr auf den eigenen Kirchenraum beschränkt. Bereits 1952 spielte der Chor zum ersten mal „auswärts“ in Kippenheimweiler anläßlich des 50-jährigen Kirchenjubiläums. Es wurde bei allerlei Anlässen wie Jugendtreffen, Sommerfest des Kindergartens, Krankenhausgottesdiensten, Geburtstagen und auch bei Beerdigungen geblasen. Im Oktober 1953 wurde der erste Gemeindeabend mit Bläservorträgen und Sketchen durchgeführt. Diese Gemeindeabende waren sicherlich ein wesentlicher Grund, daß man zu einer „Posaunenchor-Familie“ zusammenwuchs, denn bei den Sketchen und Theateraufführungen waren nicht nur die Bläser aktiv, sondern auch deren Angehörige und Partner.
1955 zählte der Chor bereits 13 Bläser und 3 Jungbläser. Etliche Bläser nahmen regelmäßig an den von der Landesposaunenarbeit angebotenen
Lehrgängen teil (eine Tatsache, die glücklicherweise bis heute anhält), so dass das bläserische Können des Chors sehr bald ein gutes Niveau erreichte. Die Probenarbeit wurde sehr ernst genommen, so kostete jede Minute zuspätkommen 2 Pf. und das unentschuldigte „Schwänzen“ einer Probe 1 DM. Ende der 50-er Jahre organisierte man erstmals eine Familienfreizeit im Jugendheim Geroldseck der Kirchengemeinde Lahr. Eine bereits seit 30 Jahren dauernde Partnerschaft verbindet den Chor mit der Kirchengemeinde Tränheim im benachbarten Elsass. Die bläserischen Höhepunkte waren und sind immer wieder die Festgottesdienste zu Weihnachten, Ostern und Konfirmation. Aber auch bei gelegentlichen Abendmusiken oder auch als Mitwirkende bei Konzerten von Musik- und Gesangsvereinen bringt der Chor sein breit gefächertes Repertoire von alter Bläsermusik, choralgebundenen Stücken, Volksmusik bis Gospel und Swing zu Gehör.
Man trifft sich aber auch zu Wanderungen, Skilanglauf oder Radtouren. Der Chor besteht heute aus 26 Bläserinnen und Bläser im Alter von 17 bis 62 Jahren. Acht Jungbläserinnen und Jungbläser sind derzeit in der Ausbildung.
Chorleiter Werner Siefert

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